Die 30-jährige Künstlerin will die Menschen zum Nachdenken bringen und dass sich die Betrachter ihrer Kunstwerke dazu ihre eigene Meinung bilden. Im Mai zeigte sie mit Baloo und Ursula zwei Bären in Helsinki. Zuletzt, im Juli, war es dann Geoffrey, die Giraffe, mit der sie in Bristol präsent war. 300 Kilogramm Keramik, dazu Cimsec Fliesenkleber und ein Metallgerüst, mussten dafür mit Unterstützung der österreichischen Botschaft nach England transportiert werden. Chinagirl Tile formte daraus vor Ort, auf der Straße eben, ein beeindruckendes, etwa sechs Meter hohes, viel beachtetes Fabelwesen.
Die Absolventin der Wiener Akademie der Bildenden Künste spiegelt in ihren Arbeiten Themen, die für Gesellschaft und Individuum gleichermaßen von Interesse sind: Umweltverschmutzung, Kapitalismus, Krieg, der Umgang miteinander. „Frauen- und Menschenrechte liegen mir persönlich sehr am Herzen.“ Und außerdem: „Frauen sind im Kunstbetrieb meist unsichtbar.“ Das will Chinagirl Tile ändern. Unter anderem demnächst mit dem von ihr initiierten „Hands Off The Wall“, dem ersten Street Art Festival für Künstlerinnen in Wien, das von Mitte September bis 2. Oktober über die Bühne geht.
Ton schätzt sie für ihre Arbeiten als sehr vielfältiges Material, im rohen Zustand form- und modellierbar, im gebrannten Zustand hingegen steinhart und extrem langlebig. Mit Cimsec Fliesenkleber von Henkel und zwar mit der Variante S1 arbeitet sie - nach etlichen Versuchsreihen mit verschiedenen Produkten und Marken im In- und Ausland - seit nunmehr fünf Jahren, sie schwört auf dessen Qualität: „Meine Koffer enthalten neben durchschnittlich 30 Kilogramm Fliesen meist auch 15 Kilogramm Cimsec Fliesenkleber. Das ging sogar soweit, dass ich den Henkel-Fliesenkleber mit nach Tokio genommen habe.“
Seit 2010 ist die Wiener Künstlerin Chinagirl Tile als Street Artist aktiv. Mehr als 300 Kunstwerke von ihr sind mittlerweile weltweit zu sehen, in Großstädten wie Seoul, London, Berlin, Amsterdam und Wien, aber auch im Dschungel von Neuseeland und Kolumbien, auf irischen Bergen, schottischen Inseln oder kroatischen Sandstränden. Gibt es ein Lieblingsobjekt? Chinagirl: „Mein größter Erfolg ist immer das letzte abgeschlossene Projekt.“ Dazu gebe es teilweise aberwitzige Geschichten, die sich bei ihr über die Werke bzw. über deren Entstehung angesammelt haben. Die spannendsten kann man auf Chinagirl Tile´s Website nachlesen.